Freitag, 20. Oktober 2017

Home Sweet Home

Hogwarts - Universal Studios
Unsere Reise geht dem Ende entgegen. Wir haben noch eine Woche, die wir in Los Angeles verbringen. Eine Woche voller Stars und Möchtegerns. Ja so läuft das in Hollywood. Beinahe jeder Lyft-Chauffeur probiert hier in das Show Business einzusteigen. Hollywood ist entsprechend gestresst unterwegs und jeder denkt hier an eines. GELD! Angefangen hat es mit dem Shuttelbus. Die Fahrerin hat uns zwei verlorene Seelen vom Flughafen mitgenommen und meinte zum Spass auf halbem Weg, dass sie uns mehr verrechnen sollte da wir viel Gepäck haben. Dieser Spass wurde plötzlich ernst als sie merkte, dass sie tatsächlich mehr ausschlagen kann... trotzdem dass sie alle Passagiere inkl. Gepäck unterbringen konnte, haben wir ihr also 10$ extra bezahlt.  So läuft das hier.
Hogwarts
Im ersten Moment waren wir ein wenig Schockiert von der Stadt und das Verhalten der Leute hier. Nachdem wir das Paradies auf Hawaii gesehen, erlebt und gefühlt haben. Das Hostel welches wir hatten, hatte viele Unternehmungen im Angebot von Wanderungen zum Hollywood Schild mit Sonnenuntergang bis Stadtrundfahrt. Wir gingen wie üblich auf eigene Faust los und haben uns im Rock Cafe den Bauch vollgeschlagen. Sind im Madame Tussaud gewesen und sahen den ersten Presidenten der eine Wachsfigur bekam sowie viele verschiedene Stars und Actionfiguren. Ein Absolutes Highlight war das Universal Studio. Zur Zeit haben sie da die Halloween Horror Night welche mit mehr als 10 Attraktionen aufwartet. Meine Güte war das Lustig. Andi hat sich beinahe in die Hosen gemacht und Flo amüsierte sich dabei prächtig. Eines steht fest, die Amerikaner haben den Horror im Blut. Es war extrem abgefahren und absolut perfekt inszeniert.
Petersen Museum
Bugatti
Zwischendurch sind wir noch im Petersen Automobilmuseum gewesen. Dieses stellt vom historischen Ford Model T bis zum McLaren P1 die besten Autos der Welt aus. Eine zusätzliche Attraktion bieten hierbei die verschiedenen Autoklassiker aus Filmen wie Herby, Batman und The Great Gatsby, den Delorean aus Back to the Futur oder den Ferrari aus der TV Serie Magnum. Auch die Entwicklung der verschiedenen F1 und Indy Cars waren sehenswert.

DMC - Delorean

Alfred Hitchcock
Ja das war's eigentlich auch schon. Es ist Zeit nach Hause zu gehen. Wir verlassen Amerika natürlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge, vielen guten Erinnerungen und neuen Freunden. Es war eine geile Zeit und hat uns in unserer Art wie wir die Welt sehen verändert. Es gab gute wie auch schlechtere Zeiten und alle Momente sind sehr wertvoll. Der Yellowstone mit seiner imposanten Grösse und atemberaubenden Schönheit, Chicago das mit kulinarischer Vielfalt und Jazz sich von seiner besten Seite zeigt, Seattle mit seinem wahnsinns Kaffee, Hawaii mit dem spirituellen Geist der überall zu spüren ist, New York mit seinem Charme und endlosen Wolkenkratzer, Nashville mit nie endenden Partys und tollen Frauen als auch das nach vorne strebende Californien ganz zu schweigen die geniale Fischerei die wir hier erlebten auch wenn es teilweise harzig war. Wir erlebten hier ein Gesamtpaket par excellence.





Anthony Hopkins als Hannibal Lecter

In diesem Sinne danken wir allen die wir kennen lernen durften und die uns ihr Land und Heimat gezeigt haben. Wir haben die Zeit sehr genossen und freuen uns auf ein Wiedersehen. Vielleicht ja sogar mal in der Schweiz.

Bleibt nur noch eines.
Bye bye USA & Grüessech Schwyz!

Sonntag, 15. Oktober 2017

Mahalo Hawaii

Hawaiians von links; Sergeant Andi, Hawaiian Brian, Capitan Haddock Flo, El Presidente Chris und Pacman Gabe
Seien wir ehrlich, jeder will nach Hawaii und jeder will das Paradies schlecht hin erleben und dennoch bleibt es den wenigsten auf der Erde vorbehalten die Reise zu unternehmen. Wir erachten dies als grosses Privileg und freuen uns darauf Hawaii zu sehen. Wer jetzt denkt, dass am Flughafen ein süsses hawaiianisches Mädchen dir eine wunderbar duftenden Blumenkette um den Hals legt und dich mit einem Aloha begrüsst, liegt total falsch es sei denn man bezahlt dafür 40 $. Von diesem Moment an wird dir klar, dass das Paradies auch eine grosse Geldmaschine ist. Zumindest auf der Insel Oahu auf der auch Honolulu liegt der Hauptstadt von Hawaii und seinem Weltberühmten Strand Waikiki Beach sowie der im zweiten Weltkrieg von den Japaner angegriffenen Pearl Harbor was den Kriegseintritt der USA auslöste.

Skyline Waikiki Beach
Wir haben unser Hostel direkt am Strand von Waikiki für die nächsten zwei Wochen bezogen. Unser Plan war dass wir von da aus die anderen Inseln besuchen werden. Jedoch war dies nicht ganz so einfach. Wir waren der Meinung dass dies sicher mit einem Boot möglich sein wird aber die Inseln sind ausschliesslich mit dem Flugzeug zu erreichen und der Aufwand dafür war uns ein wenig zu viel. So haben wir uns entschlossen "nur" die eine Insel zu erkunden. Es war dennoch absolut genial und wir möchten unbedingt wieder dahin zurück nur dann auch um die anderen Inseln zu sehen.

Diamond Head
Im Hostel angekommen, trafen wir Gabriel. Gabriel kommt aus einer Familie die im Schmuckgeschäft tätig und in Kalifornien beheimatet ist. Zur hälfte ist er Italiener aber davon ist nur sein Teint übrig geblieben. Er entschied sich dazu seinen eigenen Weg zu gehen in dem er nach Hawaii umgezogen ist und sich dort ein eigenes Leben aufbaut. Er arbeitet als Kellner in einem der unserer Ansicht nach besten Restaurants der Insel. Dem Yard House! Wer nach Honolulu geht soll unbedingt einen Besuch in dem Restaurant abstatten. Wir sind danach gleich mit ihm losgezogen um ein Paar Dinge einzukaufen er zeigte uns viele interessante Orte seiner Wahlheimat. Am späteren Abend lernten wir dann auch Labenne kennen, ein durchaus bizarrer Name. Sie ist Französin und studiert hier in Hawaii und hat nahezu zu allem etwas auszusetzen. "Typisch Franzose", dachte Flo sich. Sie schien einen recht genötigten Eindruck zu machen. Ich hoffe sie kann es dennoch ein wenig geniessen aber dies scheint ein langer Weg für sie zu sein. Schade eigentlich.

Waikiki Beach
Hanauma Bay - Krater vom Diamond Head Vulkan
Am ersten Tag sind wir sofort an den Strand. Das Wasser ist türkis-blau und der Strand gold-beige. Die einheimischen sprangen vom Pier in das vielleicht 1 Meter tiefe Wasser was eigentlich verboten ist aber hey es macht am meisten Spass was verboten ist. Sowie der gestohlene Apfel der besser schmeckt als der gekaufte. So haben auch wir uns auf den Pier gewagt und haben eine Arschbombe in die Wellen gemacht, sind auf die Wellenbrecher gestiegen und haben uns von der Kraft des Meeres wegschleudern lassen und versucht dagegen anzukommen. Ein gutes Workout, soviel ist sicher. Am späteren Abend lernten wir Brian kennen, der zuvor mit Gabriel im Zimmer wohnte bevor dieser umgezogen ist. Brian ist aus Alaska und arbeitet Saisonal auf einem Lachsfischerboot in der Beeringsee. Und soviel wir wissen studiert er nebenbei Meeresbiologie. Auf jeden Fall erforscht er nebenbei auch die Fischbestände und deren Populationen. Zurzeit geniesst er aber das Partyleben auf Hawaii und bleibt hier für gute 2-3 Monate. Und er ist definitiv ein Kandidat dafür in Hawaii zu bleiben. Ebenso Jessey der bei uns am dritten Tag eingezogen ist. Er kommt aus San Francisco und hatte genug von der Stadt weil sein Leben an ihm vorbeigezogen ist und er sich nicht mehr wohl fühlte. Er packte seine Sachen und kam nach Hawaii und entschied sich hier einen Job und ein Apartment zu suchen . Es dauerte keine 3 Tage und er fand was als Kellner und ein paar Tage später auch ein Apartment. Ziemlicher Paradiesvogel dieser Jessey aber ein absolut liebenswerter Mensch und sehr lustig.

Ein paar Tage später ist dann Christopher, der Onkel von Gabriel bei uns eingezogen, der im Moment eine schwere Zeit durchmacht zu Hause in Michigan. Ich glaube es hat ihm sehr gut getan ein wenig abzuschalten und man spürte seine Lebensfreude. Wir gaben unser bestes ihn zu unterhalten. Er hat in uns auch neue Freunde gefunden und wir auch in ihm. Wir gingen Wandern, haben Wasserfälle erklommen, badeten im Wasser das aus dem Vulkan entsprang, spazierten durch die Nacht von Waikiki, sprangen vom Pier und haben zusammen gekocht und gegessen. Wenn wir schon dabei sind Hawaii hat eine sehr gute kulinarische Kultur und man spürt den hawaiianischen Geist in jedem Bissen. Ja das ganze hatte auch sehr spirituelle Aspekte die einem schon mitreissen können.
Und wenn man ein bisschen sucht, findet man auch zahlbare Aktivitäten. So findet man auch einen Katamaran zwischen den zwei teuersten Hotels auf der Insel auf dem Trips für 38 $ angeboten werden und man kann so viele Mai-Thai's trinken wie man in zwei Stunden trinken kann, während man dem Sonnenuntergang entgegen segelt und dabei sowohl Delfine wie auch Wale beobachten kann. Aufgrund der vielen japanischen Touristen, sind die Preise für generelle Unternehmungen wie der Besuch von Pearl Harbor und dem Schiffswrack USS-Arizona ins unermessliche gestiegen zumindest auf Waikiki.  In den Umliegenden Inseln stösst man auf ein komplett anderes Hawaii. Voller Kultur, Einheimischen und unverbautem Land. Dies ist auch auf Oahu so. Wenn man ein wenig aus der Stadt fährt ist alles viel grüner.








In der zweiten Woche gingen wir mit Brian ins Moos wo es die legendäre 1$ - Night gibt. Jeder Drink kostet dort 1 - 3 $ je nachdem was man nimmt. Der Rausch ist perfekt und die Leute sind es auch. Ja ja Hawaii wir werden dich vermissen. Vielen Dank an dieser Stelle an unsere neuen Freunde Gabriel, Brian, Chris und Jessey und alle anderen die wir kennenlernen durften. Wir freuen uns auf das nächste Mal und ihr seit jederzeit auch in der Schweiz herzlich willkommen. Wir werden bestimmt wiederkommen.


Zum Abschluss unserer unvergesslichen Reise haben wir uns entschlossen ein Tattoo machen zu lassen. Ein Tattoo das diese Reise untermalen soll und unsere gemeinsam erlebte Zeit, sowie die Verbundenheit zur Natur und der Fischerei. Wir haben bei Neil und seinem Tattoo-Shop ebenfalls den hawaiianischen Spirit miterleben dürfen. Nebenbei haben wir uns noch eine Folge Dragonball angeschaut. Klasse Leute. Danke auch euch, es hat viel Spass gemacht und wir kommen auch gerne wieder für Runde zwei.

Nun ist die Zeit des Abschieds gekommen. Er fiel ein wenig hart aber wir freuen uns auch auf Hollywood und unsere letzte Woche in Busy LA.

Montag, 2. Oktober 2017

West Coast Pacific Rim


Angetan von der neuen Fischerei, machten wir uns auf in Richtung Oregon, wo wir im Skiletz River versuchen wollten einen Chinook Lachs zu fangen. Da glücklicherweise die Einheimischen das Ende ihrer Sommerferien erreichten, ist es viel einfacher geworden spontan eine Unterkunft zu finden. Am Coyote Campground fanden wir einen freien Platz und gönnten uns für die ersten 3 Nächte eine Kabine bevor wir die letzte Nacht in unserem Zelt verbrachten. Am folgenden Morgen haben wir sofort die Fliegenruten montiert und sind ans Wasser. Da wir uns jedoch erstmal erkunden mussten wo und wie wir am besten fischen können sind wir mit dem Auto Flussaufwärts gefahren. Im Delta des Skiletz waren hunderte Fischer die vom Boot aus versuchten einer der Lachse zu überlisten. Mit teils enormen Köder und handgrosse Spinnblätter die sie vorgeschaltet haben um einen Fischschwarm zu imitieren. In der Bucht waren viele Fischer mit Krabbennetzen unterwegs und auch mit gröberen Spinnruten. Am gegenüberliegenden Wellenbrecher sonnten sich derweilen die Seehunde und warteten darauf, dass die Fischer was am Hacken haben um es ihnen dann auf geschickte Art und Weise zu klauen. Wer also denkt der Fisch sei in der Tasche sollte sich beeilen denn wenn dich der Seehund auf dem Rücken schwimmend, mit dem Lachs im Maul bei dir bedankt und dir noch frech zuwinkt, weist du, das es noch schneller gehen muss.



Wir entschieden uns Flussaufwärts zu versuchen eine Forelle zu fangen. Leider waren nur ganz kleine vor Ort während die Lachse in der Mündung auf den Regen der am Sonntag angesagt war, warteten um ihren kräfteraubenden Aufstieg zu beginnen, in ihrem Geburtsgewässer zu laichen und danach zu sterben. Zwischendurch haben wir uns an die Küste begeben um ein paar Fotos vom Sonnenuntergang zu machen und dabei die Buckelwale zu beobachten. Erstaunlich wie nahe diese imposanten Tiere an die Küste kommen. Absolut genial. Auf dem Camping trafen unsere Nachbarn aus Eugene Oregon ein und wir kamen sofort ins Gespräch. Natürlich waren auch sie nur aus einem Grund angereist. Ok nein es waren zwei. Die Hucke volllaufen lassen und den Lachsen nachstellen. Flo bekam noch eine Fliege geschenkt von dem ältesten der Gruppe. Er erzählte uns, dass sein Schwiegersohn diese Fliege gebunden hätte und er mehrfacher Weltmeister sei im Fliegenbinden. Die  heiklen Stellen der wertvollen Fliege haben wir mit Lack verstärkt damit sie nicht beim versehentlichen Aufschlagen auseinander fällt. Die Fliege war auch erstaunlich fängig. Sie brachte zwar keine Zielfische jedoch zog sie das Interesse der Bullheads auf sich. Ein ziemlich hässlicher Fisch.



Bei einem unserer Erkundungstouren der oberen Flussabschnitte, war der Teufel mit dabei. Flo it mit der kompletten Ausrüstung baden gegangen und nach dem er wieder aus dem Wasser war brach ihm die Rute erneut beim nächsten Wurf. Diesmal war es aber das hintere Ende.... Shit happen! Aber sehr ärgerlich war es trotzdem. Zum Glück ist es ja eine Sage. Wir gehen davon aus, dass sie trotzdem auch durch die Jahre einen Riss erhalten hat und dieser nicht gesehen wurde als wir beim Sage Werk waren. Auf jeden Fall mochte sie nicht viel aushalten.



Ohne Lachs aber mit grosser Zufriedenheit sind wir aufgebrochen und haben Oregon verlassen. Next Stop San Francisco! Was für eine Stadt. Die Einfahrt über die Golden Gate Bridge mit dem Ausblick auf Frisco und Alcatraz waren einfach umwerfend. Ausserplanmässig mussten wir jedoch den ersten Tag wieder mal für unser Auto hergeben. Diesmal schien der Motor so langsam aber sicher seinem Schicksal entgegen zu gehen. Also ab zu Enterprise und endlich das Auto tauschen. Die letzten Kilometer haben wir mit einem Dodge Grand Caravan in Angriff genommen. Unser Terminkalender in San Francisco war dicht. Am ersten Tag haben wir zu Fuss die hügelige Stadt unsicher gemacht, sind durch die Lombard Street und haben den Ausblick vom Coit Tower aus genossen, sind danach im Bier hängen geblieben und haben mit der Kassiererin des Gyros Ladens vis à vis gequatscht.
Am nächsten Tag sind wir in die Wüste gefahren um den Fahrern beim Gummilassen und Driften zuzusehen. Es gab ein Drag- und ein Driftrennen. Die meisten waren Amateure aber es war absolut cool mit anzusehen. Beim Drift Race gab es am meisten Action. Während ein Polizist sein Dienstwagen des Highway Patrol über die Piste jagte hatte es ein anderer übertrieben und zerstörte sein Auto beim Aufprall in eine Betonwand. Es geht ihm gut. Dem Auto weniger...



Tag 3 Ist angebrochen und wir haben grosses vor. Das Spiel zwischen der 49ers und den Los Angeles Rams. Wie geil ist das denn. Wohl eines der besten Stadien in der NFL und dann noch ein Kalifornisches Derby! Das Spiel begann mit Vollgas von der ersten Sekunde an. Die Rams gingen nämlich schon nach 12 Sekunden in Führung nachdem die Defense bereits beim ersten Spielzug einen Turn Over erzielte mittels Interception. Das Spiel blieb spannend bis zum Schluss und die Rams gewannen zum Glück knapp mit 2 Punkte Vorsprung. Am letzten Abend haben wir in San Francisco den Ausgang erkundet. Klubs waren weniger vorhanden aber dafür eine Bar mit Cocktails die alle das Element Rum enthalten. Ja da fühlen wir uns wohl. Die Drinks sind hart und sehr schmackhaft. Hehe... Der Rest ist Geschichte!


Angetan von der Stadt sind wir weiter in Richtung Süden. Entlang der lang ersehnten Westküste.
Dies nahm jedoch ein jähes Ende als vor gesperrter Strasse standen. Als wir uns beim Tourismusbüro neben der Strassensperre erkundigten meinte diese, die Strasse sei mindestens noch einen Monat gesperrt aufgrund eines Waldbrandes und einem daraus folgenden Erdrutsch. Spontan haben wir uns also dazu entschieden einen Abstecher in den Yosemite Nationalpark zu machen. Wir übernachteten eine Nacht in einem gemütlichen Studio und brachen am nächsten Morgen gleich früh auf um den Nationalpark von seiner schönsten Seite kennen zu lernen. Wasserfälle, Wanderwege und imposantes Steinmassiv. Das erwartet einem im Yosemite. Einfach wunderbar und immer wieder Eindrucksvoll was Mutter Natur für uns bereit hält.




Nach einer 3 stündigen Wanderung sind wir weiter Richtung Süden gefahren wo wir auf Santa Barbara stiessen. Kilometerlange Sandstrände und ein kühles Bad war die Belohnung. Die darauffolgenden Tage verbrachten wir in Ventura, Santa Monica und Malibu. Ich erspare euch jetzt, eine Geschichte zu erzählen wie wir unsere bleiche Haut bräunten... Schlussendlich sind wir in Los Angeles angekommen unserer letzten Destination... Fürs Auto. Wir gehen nämlich noch nach Hawaii für 2 Wochen. Also haben wir in der Nähe ein Motel gebucht, haben das Auto abgegeben und am nächsten Tag sind wir nach dem Checkout direkt zum Flughafen. Dort haben wir noch unsere riesen Tasche mit der Angelausrüstung etc. abgeben die wir, wie wir bemerkten mehr als brauchen. Unser Gepäck ist gewachsen und es scheint günstiger zu sein ein Zusatzgepäck zu haben als Übergewicht zu zahlen. Die Campingausrüstung die wir nicht mehr brauchten, wollten wir zuerst verkaufen haben uns aber im Anschluss dazu entschieden die Sachen zu spenden und haben es einer Gemeinnützigen Organisation übergeben die das Zeug entweder für die Erdbebenopfer in Mexiko, die vom Winde verwehten oder Obdachlose braucht.

In diesem Sinne "See You LA und Aloha Hawaii!"

 

Sonntag, 10. September 2017

Idaho - Washington


Winchester Lake
Mit grosser Hoffnung und Zuversicht haben wir unser Camp abgebaut und sind weiter in Richtung Idaho gefahren. Nach einer Weile kamen wir in Missoula an und der Himmel war plötzlich kaum noch zu sehen, die Sicht war trüb und grau und die Luft rauchverhangen. In der Nähe war vor einigen Tagen ein grosser Waldbrand der nun das komplette Tal vernebelte. Auf der Suche nach einer Unterkunft fuhren wir durch den dichten Rauch und kamen schlussendlich in Grangeville an. Das wohl einzige Örtchen welches mehr als 20 Einwohner hat. Da wir nichts im Voraus geplant haben, war es natürlich möglich, dass viele Schlafplätze ausgebucht waren. So auch in dem Motel welches wir angefragt haben. Die Dame am Eingang sagte uns, dass sie eine Frau kennt, die Bed and Breakfast anbieten würde. Sie tätigte ein kurzes Telefonat und bestätigte uns, dass wir bei ihr für 90$ nächtigen dürfen. Uns blieb eigentlich auch nichts anderes übrig als dieses dankbare Angebot anzunehmen. Charlotte winkte uns schon auf ihrer Veranda zu als wir mit dem Auto vorgefahren sind.
Küche von Idaho's Grandma
Mit ihrer charmanten und überaus netten Art begrüsste sie uns in ihrem Haus. Sie erzählte uns, dass sie vor vielen Jahren einmal obdachlos war und sie nun sehr glücklich sei, solch ein Haus zu haben. Es war wunderbar. Von der modernen Küche bis zu den rustikalen Möbel in der Eingangshalle wie auch den Zimmern und das Bett war ausserordentlich bequem. Nach den letzten Campingtage konnten wir das wirklich gut gebrauchen. Am nächsten morgen stand das Frühstück schon bereit und sie brutzelte uns, während wir bereits den Kaffee tranken ein "Trucker Breakfast" - Keine Ahnung was da alles drin war aber es war lecker. Dazu gab es Früchte und andere Beilagen. Charlotte oder Idaho's Grandma wie sie sich selber nennt, hatte viele Geschichten zu erzählen von alten Zeiten und von temperamentvollen Pferden die auf tragische Weise ums Leben kamen. Wir verstanden uns sehr gut und halfen Charlotte mit ihrem neuen Galaxy S8 das scheinbar willkürliche und auch seltsame Stimmen abspielte während sie telefonierte. Sie bestand darauf ihr altes Handy zu benutzen und wir haben ihr dabei das Backup auf das zweite Handy gemacht. Sie war so glücklich über unsere Hilfe, dass wir keinen Cent für Übernachtung und Essen bezahlen mussten. Das ist doch mal eine Win-Win Situation! Nachdem wir beinahe bis zum Mittag bei Idaho's Grandma verbrachten mussten wir uns aber wirklich auf den Weg machen.

Space Needle Ausblick

Seattle Pier
In Grangeville selber haben wir noch beim Angel und Jagd Laden halt gemacht. Der Besitzer empfahl uns nach Winchester zu gehen, dort gibt es einen See und viele verschiedene Fische. 40 Meilen später waren wir auch schon da und schlugen gleich neben dem See unser Zelt erneut auf. Soviel vorweg, viele Fische gab es nicht. Andi fing einen Smallmouth Bass und Flo eine Regenbogenforelle. Diese gab den Löffel gleich ab und landete als Vorspeise in der Pfanne. Auf dem Rückweg zum Zelt trafen wir unsere Nachbarn die sehr fasziniert von uns Schweizer im Nirgendwo von Idaho zu sein. Am zweiten Tag wollten wir unbedingt versuchen einen Wels zu fangen. Damit es nicht langweilig wird haben wir auch die Kamera gerüstet um das Lichtspiel zwischen Mond und Sterne festzuhalten. Wir montierten also einen Drillingshacken und daran eine verbrannte Bratwurst. Bevor wir jedoch ans Wasser gehen konnten kam unser Nachbar vorbei und wir verweilten mit ihm noch ein wenig. Er löcherte uns förmlich und wollte alles über uns wissen. Wir sind da ja sehr offen und so wurde es zu einem geselligen Abend bis seine Frau aus dem Wohnwagen schrie und die Türe zuknallte und ihm mit dem Ausschluss drohte. So haben wir uns getrennt und wir gingen dann ans Wasser. Kaum war die Kohlewurst im Wasser zog auch schon etwas daran. Diese Spannung und dabei diese Stille... irgendwie beängstigen aber auch anziehend. Da es sich wohl nur um kleinere Fische handelte, war es uns nicht möglich einer dieser Bisse zu verwerten. So haben wir die Nacht während einer guten Tabakspfeife genossen. Nach einer eher kurzen Nacht, mussten wir Winchester auch schon wieder verlassen und fuhren in Richtung Washington. In Winchester selber entschlossen wir uns noch spontan 2 Wochen Hawaii zu buchen. So muss das sein.
Puget Sounds - Trout Time

Kaum über der Grenze waren ausser endlose Felder kaum was anderes zu sehen. Die Weizenfelder dort sind riesig. Umso weniger verstehen wir nicht, warum es in Amerika beinahe nur Toast und Baegels gibt... Während unserer Fahrt haben wir erneut ein Feuer gesehen. Dieses Mal jedoch ein ganz frisches. Die Rauchwolken strotzten über den Wäldern Washingtons, während wir telefonisch versuchten in Seattle ein Hostel zu buchen doch wir bekamen erst in zwei Tagen zwei Plätze. So haben wir in Easton 2 Nächte auf dem Camping verbracht und sind danach in die Stadt gefahren.

Thai Curry à la Camping (Chlini Ahspielig ad WG)


Washington ist bekannt für Kaffee, dieser komische Mädchenfilm mit dem Titel Twilight wobei ein Mädchen es schafft während 9 Stunden ein trauriges Gesicht zu machen und natürlich der Fischerei, worauf wir uns richtig freuten. Es gibt hier Hechte, Forellen verschiedenster Arten sowie Steelheads und der uns bis dahin unbekannten Sea Run Cutthroat. Dazu jedoch später. Die Stadt Seattle ist absolut toll. Neben den Seahawks und dem Spaceneedle Turm gibt es ein Aquarium wo verschieden Meeres wie auch Süsswasser Tiere betrachtet werden können und unglaublich gute Restaurants. Klar das wir uns ein Teller Austern nicht entgehen liessen. An unserem Abreisetag von Seattle, gingen wir in Patricks Fly Shop um uns über die Fischerei zu erkunden und um uns Tipps über gute Spotts einzuholen. Da wurden wir auf die Sea Run Cutthroats aufmerksam gemacht und waren sofort infiziert. Wir gehen tatsächlich am Meer angeln. Vielleicht mögt ihr euch erinnern als wir von Flo's gebrochener Rute erzählten. Flo hat seine teure Rute kaputt gemacht da er aber eine Lebenslange Garantie darauf hat sollte dies kein all zu grosses Problem darstellen und wir fragten beim selben Shop nach, ob er mir die Rutenspitze tauschen könnte. Er erzählte uns, dass wir mit der Fähre in 30 Minuten in Bainbridge Island sind und dort der Hauptsitz und Herstellungsort von Sage ist. Wir gingen noch am selben Tag nach Bainbridge und haben uns dort für 2 Tage ein Motel gebucht. Am nächsten Tag fuhren wir zu Sage. Die Leute da waren fasziniert, dass wir aus der Schweiz hier her gefunden haben. Sie ersetzten uns die Rute sofort und wir bekamen noch zusätzlich eine ausserplanmässige Tour durch die Werkstadt. Es wahr toll zu sehen wie diese überaus exzellenten Ruten hergestellt werden.

Way to the Sea Run Cutthroat
Nach diesem Erlebnis wollten wir so schnell als nur möglich ans Wasser und Fische fangen. Wir sattelten unsere Wathosen und montierten unsere Montagen für diese für uns fremde Sea Run Cutthroats. Eine #6 Schnur mit Intermidiate Sink Tip und 0.33 Vorfach sollte für dieses Vorhaben ausreichen. Wir waren so aufgeregt, dass wir ganz vergessen haben die Spots die uns der Typ vom Fliegenshop aufgeschrieben hat zu beachten. So sind wir im Olympic Peninsula gelandet. Eine wunderschöne Gegend mit Mammutbäumen, 600 Seen und 7500 Meilen Fluss und natürlich der Küste zum Pazifik. Wir entschieden uns kurz im Fluss unser Glück zu versuchen. Den übrig gebliebenen Resten und Gräten nach sollte es hier riesige Fische geben. Wir haben die Streamer in die Strömung geworfen und so 3 kleine Forellen gelandet. Schon wieder eine Kinderstube... Am selben Abend sind wir wieder zurück nach Poulsbo gefahren wo wir in einem Shop was tauschen mussten und danach sind wir gleich zu einem dieser Spots gefahren. Der State Beach Park soll es sein. Am Parkplatz lernten wir Suni und Kelly Davies kennen die auch angeln und uns zu einem Abendessen mit dem Washington Fly Fishing Club eingeladen haben. Zunächst wollten wir jedoch Fische fangen.

Der wind schlug die Wellen gegen das Land und wir stürmten mit unseren Wathosen in die See. Nach gefühlten 100 Würfen der ersehnte Biss und eine wunderbare Meerforelle konnte gelandet werden! Flo's erste überhaupt und ein absoluter faszinierender Fisch. Stark, kämpferisch und schnell. So war auch unser Führungsstil dem von uns genannten "Rolly Polly Style" wobei die Ruten unter den Arm geklemmt wird und mit beiden Händen in einem gleichmässigen Rhythmus eingestrippt wird. Dies schienen die flinken Forellen zu mögen. Nach einer Weile kamen zwei Herren vorbei die uns auf unsere Reise angesprochen haben und natürlich haben sie auch unseren Führungsstil bemerkt und wir konnten den Erfahrenen Fliegenfischern noch was beibringen. Das ist genau das was die Fischerei ausmacht. Den gegenseitigen Austausch, den Zusammenhalt und natürlich die verbundene Liebe zur Natur. Es stellte sich heraus, dass sie auch vom Waschington Fly Fishing Club sind und wir von ihnen ebenfalls nochmals eingeladen wurden. Nachdem lockeren Gespräch haben wir uns auf gemacht um unser Zelt im Park aufzuschlagen und uns fertig zu machen für das Event. Wir trafen viele Leute von verschiedenen Generationen die alle ganz gespannt darauf waren mit uns bei einem Bier und Pizza über das Angeln in der Schweiz, in den USA und generell inklusive unsere Reise zu reden, während die Delfine draussen in der Bucht buckelten und die Sonne hinter den Hügeln des Puget Sounds unterging. Herzlichen Dank noch einmal an dieser Stelle an den WFFC! Es war absolut genial mit euch.

Einen Abend mit dem Washington Fly Fishing Club - Hoffentlich bald wieder!



Nach diesem Erlebnis waren wir umso motivierter am nächsten Tag unsere Fliegen erneut in die Wellen zu werfen und warteten dafür die Flut ab. Jetzt ist ein guter Moment für die Forellen. Nach gut einer Stunde hat erneut eine noch grössere Forelle an Flo's Fliege gefallen gefunden. Diese Orangene Spider Fliege scheint sehr gut zu laufen. Bei Andi war irgendwie der Wurm drin aber man sagt ja die Meerforelle ist der Fisch der 1000 Würfe. In diesem Sinne bleiben wir dran und freuen uns auf weitere Fangbilder.
Space Needle - Seattle